Change Makers – love it, change it, leave it?

Tina Kulow, Gründungsmitglied von Global Women in PR (GWPR) Deutschland, will den Wandel nicht nur annehmen, sondern mit gestalten. Sie meint: Kommunikatoren sollten sich untereinander mehr austauschen –  auch mit den Jüngeren.

Veränderungen sind ein steter Bestandteil unseres Lebens – und vermutlich auch die interessantesten Momente in der Kommunikation. Heute, im Zeitalter der digitalen Transformation, sehen wir auf globaler Ebene politische und gesellschaftliche Veränderungen ungeahnten Ausmaßes. Gewohnte Verhaltensweisen scheinen reihenweise über Bord gegangen, und neue Akteure haben die Bühne betreten. Wer hätte vor wenigen Jahren vorhersagen können, dass Präsidenten eher twittern, statt Pressekonferenzen zu geben, oder dass eine Schülerin einen internationalen Diskurs zum Thema Klimawandel anstößt?

Technologische Veränderungen treiben den nächsten Wandel in der Wirtschaft voran – allerdings: „Die fetten Jahre sind vorbei“, titelte jüngst Der Spiegel. Und in der Medienwelt ist längst kein Stein mehr auf dem anderen. Wie sehen Jobs in zehn Jahren aus – auch in unserer Kommunikationsbranche? Wir alle sind vom Wandel betroffen oder wie es heute so gern heißt: disrupted.

Wandel bedeutet auch, dass alte Grundsätze ins Schwimmen geraten sind. Gleichzeitig führen die vielen Veränderungen dazu, dass Menschen verunsichert sind. Wandel und Veränderung sind verbunden mit großen Lernkurven und daher nicht einfach. Es ist nicht nur interessant, aufregend – es ist auch anstrengend, wenn Veränderungsprozesse nicht Ausnahme, sondern Normalzustand sind.

In meiner Karriere und auch in den Jahren bei Facebook habe ich das deutlich erlebt. Mein Team und ich begleiteten in den vergangenen zehn Jahren viele Veränderungsprozesse: Digitale Transformation, Mobile Apps, Virtual Reality, Künstliche Intelligenz usw. Das war und ist außergewöhnlich spannend, aber eben auch herausfordernd.

Es ist sicherlich richtig, den Wandel anzunehmen und sich neuen Bedingungen anzupassen.Aber noch wichtiger erscheint mir eine eigene Haltung gegenüber Wandel. Mir persönlich reicht es nicht, Veränderungen passiv mitzumachen. Ich möchte Wandel aktiv mitgestalten – mit Mut, Kreativität, aber auch mit mehr Offenheit.

Ich möchte auch dazu ermutigen, dass Kommunikatoren sich untereinander mehr und freimütiger darüber austauschen, welchen Herausforderungen sie dabei begegnen. Hier können wir sicher noch viel voneinander lernen – auch dass nicht immer die jüngeren von den älteren Kommunikatoren lernen, sondern das Teilen von Wissen und Erfahrung in beide Richtungen verläuft.

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